Making of Durchblick: Eine Wanderausstellung entsteht

Eine Wanderausstellung zur Zukunft der Arbeit unter dem Gesichtspunkt der Digitalisierung sollte es werden. Soviel stand fest, denn das war das Thema des Wissenschaftsjahrs 2018. Aber wie kann ein solch großes Thema möglichst greifbar gemacht werden? Welche Informationen sind für unsere Besucher relevant? Und wie bringen wir die Meinung der Besucher mit ein damit ein Dialog zwischen Besuchern aber auch Feedback Mechanismen entstehen?

Imke Schmidt vom CSCP und Marco Hasselkuß, zusammen mit Linda Meiß und Lukas Martinez am Wuppertal Institut waren verantwortlich für die Inhalte: „Wir wollten zeigen, wie sehr traditionelle Berufe, z.B. die Pflege oder die Landwirtschaft, sich mit der Digitalisierung verändern und sich den modernen Gegebenheiten anpassen. Wir wollten aber auch zeigen, wie sich andere, z.B. der Handel oder die Logistik, so tiefgreifend wandeln, dass ganz neue Berufsprofile entstehen“.

Damit sich viele Menschen angesprochen fühlen und mitdiskutieren wollen, mussten diese Themen Gestalt annehmen.

Nikola Berger, mit Eva Rudolf am CSCP verantwortlich für Interaktionsformate und Kommunikationsmedien: „Wir arbeiten viel mit Stakeholder Engagement im CSCP und da geht es immer darum, Menschen durch Kreativität zu erreichen, sie zu öffnen für neue Perspektiven und mit interaktiven Formaten zu involvieren. Bei einer Ausstellung für die Öffentlichkeit müssen Schwellen abgebaut werden damit eine sich viele verschiedene Bürger angesprochen fühlen. Schon bevor man in den Laden eintritt wird durch eine interaktive Infografik die Meinung der Bürger zu den Themen der Ausstellung erfragt. In der Ausstellung selbst kann der Besucher durch die „Arbeit ist…“ Wand gleich als erstes selbst reflektieren was Arbeit eigentlich für sie/ihn bedeutet. Diese Reflektion wird mit der Soundbox am Ende der Ausstellung in die Welt getragen. Denn hier haben die Besucher die Möglichkeit ihre Hoffnungen und Sorgen aufzunehmen. Diese kann man auf der Projektwebseite hören.“

Die Projektwebseite und Soundbox APP wurde von Christian Horstmann vom elancerteam entwickelt, der mit viel Spass und Interesse Teil des Durchblick Teams wurde obwohl wir ihn live nur einmal bei der Eröffnung gesehen haben.

So werden Bürger aber nicht nur auf die Ausstellung aufmerksam und Interesse geweckt, sondern alle dazu animiert das Wort zu ergreifen, schließlich geht es um einen Dialog, eine gemeinsame Diskussion. „Das ist wirklich die zentrale Idee der Ausstellung. Wir wollen von Bürgern hören und sie miteinander und mit uns ins Gespräch bringen. Denn nur gemeinsam können wir die Zukunft der Arbeit so gestalten, dass sie ein gutes Leben ermöglicht.“, so Imke Schmidt, vom CSCP und die Projektleitung von Durchblick .

Anke Bernotat und Hannes Mayer, von der Folkwang Universität der Künste sind verantwortlich für Ausstellungskonzeption und gestalterische Umsetzung der Inhalte: „Um die über 2000 Seiten wissenschaftlich ausgearbeiteten Texte über die Zukunft der Arbeit in einer Wanderausstellung begreifbar zu machen haben wir uns gemeinsam mit den Wissenschaftlern und Designern des CSCP und des WI sechs Protagonisten ausgedacht und deren berufliche Geschichte entwickelt, die sich in den drei beispielhaft zukünftigen Arbeitsfeldern – Büro-, Pflege- und neue Berufe – wiederfinden. Damit dabei ein deutlicher Bezug zum digitalen Wandel und zu den zukünftigen Arbeitswelten hergestellt wird, haben wir die Ausstellungsinhalte durch 12 menschengroße Papp-Roboter präsentieren lassen. Sie begegnen den Besuchern in Augenhöhe auf vielfältigste Weise, und transportieren die Themen, die uns möglicherweise in 2035 erwarten. Der eine ganz ernst, ein anderer mit einem Augenzwinkern, ein weiterer mit Fragezeichen, beispielsweise in Form einer Phalanx von Robotern oder auch in kollegialen Roboter Teams.“

Die Papp-Roboter halten Poster mit Informationen und Grafiken, tragen Tablets mit Filmen auf der Brust die von der Technik berichten die unsere Protagonisten nutzen und halten Kopfhörer bereit, auf denen uns die Menschen von ihrer Arbeit in der Zukunft mit „eigener“ Stimme erzählen.

In enger Zusammenarbeit mit der beauftragten Ausstellungsagentur Kessler und Co. GmbH und dem Ausstellungsbauer Thomas Brückner von Klotz Design, ist es gelungen in kürzester Zeit eine Ausstellung zu entwickeln, die allen Anforderungen an Inhalt und Technik entspricht und darüber hinaus die Besucher auf humorvolle Weise informiert und in die Zukunft der Arbeit mitnimmt.

Die Logistik ist entsprechend komplex. Es müssen Ladenlokale gefunden und gebucht, die Logistik organisiert und die Tour genau geplant werden.

Ramon Külpmann, mit Lea Leimann am CSCP zuständig für Technik und Logistik: „Die größte Herausforderung ist dabei die Flexibilität des Popup-Ansatzes: Ladenlokale können immer nur kurzfristig gebucht werden, sodass wir uns in der Planung immer wieder spontan anpassen müssen“.

Wir freuen uns, dass die Ausstellung bisher ein Erfolg war und laden Euch ein: Kommt vorbei und schaut Euch die Früchte dieser Arbeit mit eigenen Augen an. Und vor allem – diskutiert und gestaltet mit!

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